Goethe Institut, Lesen, Teil 2

Ein Dorf für grüne Energie

Das Dorf Feldheim in Brandenburg macht sich unabhängig von Öl und Kohle

Seit Kurzem deckt das Dorf seinen kompletten Strombedarf und drei Viertel des Wärmebedarfs durch moderne Energien. «Das funktioniert mithilfe einer modernen Anlage für Bio-Gas», erklärt der Diplom-Physiker Eckhard Meier. «Da kommen Abfall von den Tieren, Getreide und Holz rein und werden erwärmt. Ein Motor verbrennt das Gas und erzeugt dabei Wärme. Der Motor treibt dann einen Generator an, der Strom produziert.»

Entstanden ist die Idee des «Bio-Energiedorfs» an der Universität Göttingen. Ziel der Wissenschaftler war es, zu zeigen, dass es möglich ist, ein Dorf komplett mit erneuerbaren Energien zu versorgen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Tatsächlich: Die Bio-Gasanlage erzeugt jährlich doppelt so viel Strom wie die Gemeinde verbraucht. Der Rest wird in das Stromnetz abgegeben und kostenlos anderen Dörfern zur Verfügung gestellt.

Passt das Konzept auch für andere Dörfer? «Im Prinzip schon», meint Eckhard Meier. Die technischen Anlagen könnten an anderen Orten genauso aufgebaut werden — der Raumbedarf ist gering. Man benötigt allerdings vor allem eines: aktive und begeisterte Einwohner!


Wohnen in Hamburg

Die Stadt Hamburg vermittelt seit diesem Herbst Zimmer an Studierende, die eine Wohnung suchen.

Statt mit Geld bezahlen die jungen Leute für ihr neues Zuhause mit Hilfsarbeiten. Für jeden Quadratmeter des Zimmers arbeiten sie eine Stunde monatlich für ihren Vermieter oder ihre Vermieterin. Welche Arbeiten sie übernehmen, wird vorher genau festgelegt: Sie gießen z.B. die Blumen vor dem Haus oder lesen aus der Zeitung vor. Krankenpflege gehört ausdrücklich nicht zu ihren Pflichten.

«In Hamburg gibt es wenige günstige Wohnungen. Die Mieten steigen jährlich. Und jeden Herbst suchen Tausende neuer Studierender ein bezahlbares Zimmer. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die allein in einer großen Wohnung wohnen und sich über Gesellschaft freuenerklärt Thomas Schmidt, ein Mitarbeiter des Hamburger Wohnungsamtes.

Meist bieten ältere Menschen ein Zimmer gegen Hilfe an. Doch auch Alleinerziehende oder Berufstätige, die viel auf Reisen sind, rufen bei Thomas Schmidt an.

Der Erfolg zeigt, dass die Stadt Hamburg auf dem richtigen Weg ist. Oft bleiben die Studierenden bis zum Ende ihres Studiums in der Wohngemeinschaft. «Und wenn es zwischendurch einmal Streit gibtmeint Thomas Schmidt, «dann helfe ich. Aber das ist nur selten nötig. Es funktioniert gut! Deshalb bieten inzwischen auch viele andere Städte in ganz Deutschland erfolgreich‚ Wohnen gegen Hilfe’ an.»


Je älter, desto glücklicher

In einer Studie wurden Schweizerinnen und Schweizer gefragt, wie sie ihre Lebensqualität einschätzen. Das Ergebnis überrascht: Am glücklichsten sind ältere Menschen, die in einer Partnerschaft leben und keine Kinder haben.

Der Psychologe Peter Lorenz bestätigt: «Menschen fühlen sich mit zunehmendem Alter wohler. Zufrieden sind Menschen auch in jungen Jahren. In der Mitte des Lebens gibt es allerdings ein Tief: Den 30- bis 40-Jährigen sind die Karriere und die Gründung einer Familie sehr wichtig. Doch plötzlich stehen die Kinder im Vordergrund und Zeit für den Partner und persönliche Interessen wie Reisen, Theater, Sport und Lesen fehlt. Deshalb sind die Leute in diesem Alter oft unzufrieden. Mit steigendem Alter haben die Menschen dann wieder Zeit für ihre Interessen und realisieren, dass nicht nur ewige Jugend mit Fitness und glatter Haut glücklich macht.»

Laut Psychologe Lorenz erhöhen Kinder die Zufriedenheit kaum. Das Alltagsleben mit Kindern ist oft stressig. Häufig arbeiten beide Elternteile und die Tagesplanung ist schwierig. Sich um die Kinder kümmern, einkaufen, den Haushalt machen — immer hat man zu wenig Zeit. Nachwuchs bedeutet aber auch Glück, trotz all dem Stress, den er produziert.

Der wichtigste Faktor für ein glückliches Leben ist ein Sozialleben, das funktioniert: Kommunikation, gemeinsame Zeit und Unterstützung im Freundes- und Familienkreis.


Tour durch Murtens Geschichte

Mit der Rundfahrt «Zeitreise per Velo» können Touristen das Städtchen Murten und seine Geschichte sportlich neu entdecken.

Die Tour startet am Bahnhof von Murten, wo die sportlichen Teilnehmer auf das eigene oder ein gemietetes Velo steigen. Die weniger sportlichen und jene, die es schon immer ausprobieren wollten, steigen aufs Elektro-Velo. Dieses kann ebenfalls am Bahnhof gemietet werden.

Vom Bahnhof führt der Weg auf den historischen Hügel, wo Karl der Kühne sein Hauptquartier aufbaute, bevor sein Heer im Jahr 1476 besiegt wurde. Die Sportlichen kommen bei der Fahrt auf den Hügel ins Schwitzen, während die E-Biker ganz einfach den Elektromotor nutzen.

Oben angekommen kann man die wunderbare Aussicht auf den Murtensee genießen. Nach einer kurzen Pause geht es weiter nach Merlach. Dort steht ein Denkmal für Soldaten, die in der Schlacht bei Murten 1476 umgekommen sind. Danach geht die Fahrt zum Hafen und in die Altstadt. Unterwegs erfahren die Velofahrer vieles über die Region.

Mit der Velorundfahrt für Gruppen wollen wir unser Angebot für aktive Radfahrer erweitern», sagt der Geschäftsführer von Murten Tourismus. Damit soll sowohl das Gebiet für Velo-Touristen interessant gemacht als auch der Trend zum E-Bike unterstützt werden.