Goethe Institut, Lesen, Teil 4

Geschwindigkeitsbeschränkung auf deutschen Autobahnen

Auf deutschen Autobahnen kann man oft so schnell fahren, wie man möchte. Das gefällt nicht allen. In einem Internetforum lesen Sie Kommentare zur Frage «Höchstgeschwindigkeit 120 km/h?»

Geschwindigkeitsbeschränkungen in Städten und auf Landstraßen sind wichtig und gut, aber auf Autobahnen wären sie meiner Meinung nach eine echte verkehrspolitische Fehlentscheidung. Viele Unfälle passieren doch, weil die Leute auf der rechten Spur viel zu langsam fahren. Ich lasse mich jedenfalls auf vierspurigen Straßen nicht beschränken.

Fabian, 22, Freiberg

Ich fahre jährlich 30.000 km Auto, vor allem nachts. Die Strecke Salzburg — Köln schaffe ich deutlich unter sechs Stunden. Mit Tempolimit wäre es sicher eine Stunde mehr. Klar ist es gefährlicher, mit 180 km/h zu fahren, aber wer aufmerksam Auto fährt, minimiert das Risiko und spart Zeit.

Christian, 31, Salzburg

Wer gegen das Tempolimit ist, spricht oft von der deutschen Regulierungswut. Vielleicht stimmt es ja, dass die Deutschen normalerweise viel regeln wollen. Doch schauen wir uns mal um: Kaum ein anderes Land hat kein Tempolimit. «Persönliche Freiheit zu entscheiden» ist ein ziemlich schwaches Argument, denn bei Tempo 200 gefährdet man nicht nur sich selbst, sondern alle anderen mit!

Sophie, 46, Hannover

In der Schweiz gilt das maximale Tempo von 120 km/h auf Autobahnen, so habe ich das Autofahren gelernt. Wenn ich dann nach Deutschland komme, bin ich überrascht, dass es eigentlich mehr Staus gibt als bei uns und nicht schneller geht. Außerdem stresst es mich ziemlich, wenn die ganze Zeit jemand überholt.

Patrick, 52, Zürich

Bei Tempo 120 kann man mit Tempomat gelassen fahren. Einen deutlichen Zeitverlust kann ich persönlich nicht feststellen. Ich bin selbst im Außendienst und fahre circa 50.000 km pro Jahr. Mir würde jedenfalls keine Freiheit genommen. Wenn ich mal schnell fahren will, dann geht‘s auf eine spezielle Trainingsstrecke, wo ich mich mit einem Rennwagen austoben kann, ohne andere zu gefährden.

Stefan, 37, Koblenz

Ein Tempolimit ist ideologischer Unsinn, der immer wieder einmal aufgewärmt wird. Wer will, kann ja langsamer fahren. Ich habe kein Problem damit, wenn wir das einzige Land ohne Beschränkungen auf Autobahnen bleiben. Die meisten Unfälle passieren sowieso dort, wo es Tempolimits gibt.

Carola, 28, Pforzheim

Seien wir mal ehrlich: Wer schnell fahren will, tut das auch, egal ob es eine Beschränkung gibt oder nicht. So viel Polizei kann man gar nicht bezahlen! In Deutschland wissen wenigstens alle, dass jeden Moment einer mit 200 km/h von hinten angerast kommen kann. Immerhin führt das doch dazu, dass die Leute ordentlich Auto fahren können.

Severin, 48, Bern


«Killerspiele» Verbot

In einer Zeitschrift lesen Sie Kommentare zu einem Artikel über das Verbot von Videospielen, in denen viel Gewalt vorkommt (sogenannte «Killerspiele»).

Ich könnte mir vorstellen, dass ein Verbot die gegen — teilige Wirkung hätte, denn ein verbotenes Spiel ist doch noch interessanter als ein nicht verbotenes! Außerdem ist es gar nicht möglich, alle Killerspiele abzuschaffen, weil es davon schon viel zu viele gibt. Mein Fazit: Warum «Killerspiele» verbieten, wenn es im Endeffekt sowieso alle spielen und das Ganze gerade durch ein Verbot noch interessanter wird?

Stefan, 19, Graz

Wer entscheidet letztlich darüber, welche Spiele man nicht braucht? Dürfen diese Menschen dann auch darüber entscheiden, welche Bücher, Filme oder Musik wir nicht brauchen? Viel wichtiger ist es doch, dass Kinder und Jugendliche lernen, selbst zwischen virtueller und realer Gewalt zu unterscheiden!

Dagmar, 23, Leipzig

«Töten auf Probe» soll erlaubt sein? Das bedeutet: Mal schnell zu üben, wie man jemanden umbringt, ist eine Freizeitbeschäftigung. Wie zynisch kann man sein? Nicht jeder wird zum Glück zum Monster, der sich mit so viel Gewalt und Zerstörung beschäftigt. Die Einstellung dahinter ist aber Ausdruck einer unglaublichen Gleichgültigkeit. Das muss man stoppen, und zwar schnell.

Kathleen, 49, Cuxhaven

Ich spiele sogenannte Killerspiele wie CaDu seit bald drei Jahren regelmässig. Ich habe eine kleine Tochter, eine Frau und einen Job und spiele für den Ausgleich. Nur weil es mal dazu kommt, dass einer auf dieser Welt das Spiel als Realität sieht und durchdreht, müssen dann all die anderen ein Verbot hinnehmen? Es wäre besser, die Altersbeschränkung auf 18 Jahre festzulegen und sie auch strikt einzuhalten.

Marius, 34, St. Gallen

«Killerspiele» machen schnell aggressiv und man wird davon abhängig. Außerdem besteht die Gefahr, dass jemand nicht mit solchen Spielen umgehen kann und zum Nachahmungstäter wird. Das sind nur zwei Gründe, warum man gegen diese Spiele endlich etwas tun sollte.

Jonny, 21, Berlin

In dieser Diskussion fehlt immer die genaue Kenntnis! Meistens ist es bei sogenannten «Killerspielen» nämlich so, dass man in einem Team spielt. Ein solches Spiel stärkt also den Teamgeist. Außerdem steht die Taktik im Vordergrund und nicht eine bestimmte Methode, jemanden umzubringen. So wird das taktische bzw. logische Denken gefördert!

Robert, 18, Winterthur

Ich denke, dass gewisse Situationen oder Dinge einen Menschen dazu bringen können, etwas zu tun, das er sonst nicht tun würde. Das kann gerade bei sogenannten «Killerspielen» der Fall sein. Deshalb scheint mir ein Verbot sinnvoll zu sein, auch wenn so ein Verbot allein wahrscheinlich nicht viel nützt, denn Killerspiele sind ja nur eine ‚Inspirationsquelle‘ für Gewalt.

Marinette, 38, Frankfurt